Gut Altfresenburg
Sanierung und Umnutzung eines Gutshofes
Alt Fresenburg - Bad Oldesloe
Ewald Kramer in Zusammenarbeit mit Ben Joscha Grope
Das unter Denkmalschutz stehende Bestandsgebäude aus dem Jahr 1791, ein Gutshaus des berühmten Landesbaumeisters Christian Frederik Hansen, gehört zu den frühen klassizistischen Gebäuden im Norden und ist das Herrenhaus des Gutes Altfresenburg. Es ist eines von nur dreien heute noch erhaltenen Herrenhäusern von C.F. Hansen und wird somit als bedeutendes Baudenkmal angesehen. Der L- förmige Baukörper hat einen einfachen rechteckigen Baukörper mit kurzem Rückflügel mit den Kantenlängen von ca. 35 m x 23,5 m. Der Hansenbau ist zweigeschossig mit hohem Erdgeschoss und deutlich geringerem Obergeschoss. Die Fassade ist glatt verputzt und nur sparsam gegliedert. Einziger Schmuck sind Fenstergewände auf der Vorderseite der Fassade, sowie übergiebelte Fenster im Erdgeschoss an den Seiten und ein Gesims über dem Eingangsportal. Sichtbare „Zierbalkenköpfe“ unterteilen und schmücken den abgestuften Dachüberstand. Ein flaches dunkel gedecktes Walmdach überdeckt das Gebäude. Die sichtbaren Balkenköpfe auf der Nordseite des Gebäudes sind zur Ost- und Westseite ca. 1,5 m um die Ecke gezogen. Im Mittelbereich fehlen die „Zierbalkenköpfe“.
Klar und minimalistisch zeigt sich das Gebäude auch im Inneren. Mit Ausnahme des großen Saales (Stucksaal) und der Eingangshalle sind die restlichen Räume in relativ strenger und einfacher Bauweise errichtet worden. Der große Saal wurde im Jahr 1978 nach den damaligen Angaben der Denkmalschutzbehörde restauriert. Die Eingangshalle (Lobby) wird im Zuge des Umbaus in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde restauriert. Viele der anderen Räume des Erd- und Obergeschosses wiesen jedoch aufwendige Wand- und Deckenmalereien auf, welche größtenteils im Laufe der Jahre zerstört wurden und vermutlich nur noch zum Teil aufwendig restauriert werden könnten. Auch wenn eine Restaurierung begrüßt werden würde, zielen die derzeitigen Maßnahmen primär auf eine Konservierung der noch vorhandenen Restbestände ab.
Als besondere Maßnahme wird das Treppenauge zw. UG und EG geöffnet. Für eine eingeschränkt behindertengerechte Nutzung des Gebäudes wird ein rollstuhlgerechter Aufzug eingebaut, der die einzelnen Etagen zwischen UG und OG erschließt. Im UG wird auf der Nordseite des Herrenhauses ein zusätzlicher Fluchtweg geschaffen. Hierzu wird eine nachträglich eingezogene Brüstung wieder geöffnet. Im EG wird ein zusätzlicher Fluchtweg auf der Südseite zum Garten geschaffen.
In den einzelnen Geschossen werden weitestgehend die alten Raumfolgen gem. den Plänen von Hansen wiederhergestellt. Z.B. im EG wird der Raum Veranstaltung 06 durch Abbruch von nachträglich eingezogenen Wänden erweitert. Im OG werden die Aufteilungen der 1978 eingebauten Wohnung zurückgebaut.