Kunsthalle Bremen

Realisierungswettbewerb



Wettbewerb in Zusammenarbeit mit DFZ Architekten

Die Sensibilität des Ortes bedeutete für uns, Rücksicht zu nehmen auf die bestehenden Bauten der alten Kunsthalle und den Wachthäusern sowie auf die sie umgebende Landschaft, im Großen die Wallanlage und im Kleinen die Platane an der Straße.
Selbstbewusst und gleichwertig soll sich der neue Baukörper in das Bestehende eingliedern, nicht in Konkurrenz treten mit der alten Kunsthalle und nicht die Wachthäuser entwerten.
Dem bestehenden Solitär wird auf der Ostseite ein neuer Solitär angegliedert. Zurückgesetzt nach hinten in die Wallanlagen, weg von der Straße, mit Abstand zur Platane schmiegt sich der monolithische Körper in gebührlichem Abstand an den Altbau, nur verbunden an den erforderlichen Übergängen, und dreht sich mit der Rückseite in die Wallanlagen mit Blick auf den Graben. Ein Block aus Stein nur mit den nötigsten Öffnungen versehen, wächst aus dem Platz und taucht in die Wallanlagen ein.
In der Straßenflucht zeigt sich der neu entstandene Museumsplatz und dient gleichzeitig als Wegweiser zum neuen Haus. Der Platz eröffnet einen uneingeschränkten Blick auf die Wallanlagen. In einer fließenden Bewegung strömen Kunstmeile und Wallanlagen ineinander.
Die entstandene Lücke zwischen Gerhard-Marks-Haus und der Kunsthallenerweiterung schafft die gewünschte räumliche Kontinuität der Wallanlagen über die Straße „Am Wall“ hinaus.
Zur Südseite bildet die Nische zwischen Altbau und Neubau eine zweite Eingangssituation neben dem Haupteingang im Altbau. Der Raum zwischen Alt- und Neubau sollte als Skulpturenhof genutzt werden, um den Reiz für die Besucher zu erhöhen. Über beide Eingänge werden alle Räumlichkeiten erschlossen. Magazin, Gemälderestauration, technische Betriebsräume wurden unterirdisch untergebracht. Cafe und Bibliothek sind auf Wasserniveau, Verwaltung und Museumspädagogik befinden sich darüber. Ausstellung und Sammlung werden ebenengleich an die Ausstellung und Sammlung des Altbaus über Brücken angebunden. Der Saal bleibt in seiner ganzen Funktionalität erhalten. Statisch wurde dieser Planungsansatz überprüft und für richtig befunden (vgl. statisches Konzept). Der Saal ist mit allen Bereichen der Kunsthalle barrierefrei verbunden. In den Sommermonaten bleibt im Cafe das Sitzen direkt am Wasser. Die Anlieferung für das Café erfolgt über die Wallanlage.
Alle Geschosse werden über ein Treppenhaus und einen Personen- sowie Lastenaufzug erschlossen. Die bauordnungsgerechten Fluchtwege sind eingehalten.
Die Anlieferung erfolgt vom Platz über einen Unterfluraufzug. Zur Anlieferung bewegt eine Scherenhebebühne die bodengleiche Platte über den Platz und öffnet die Einfahrt für den anliefernden Lkw. Der Lkw fährt in einer Kabine ein Geschoss tiefer und wird dort entladen. Von dort werden die Kunstwerke über den Lastenaufzug in die Ausstellung bzw. Sammlung transportiert. Der Transport von Kunstwerken über Lastenaufzüge für Lastkraftwagen ist weltweit eine anerkannte Fördertechnik und versicherungstechnisch die sicherste Variante. Die Kosten halten sich im Rahmen mit vergleichbaren Rampenkonstruktionen.